Kaum ein Material lässt sich aufgrund seiner zahlreichen positiven Eigenschaften so vielseitig verarbeiten wie Kunststoff (umgangssprachlich auch Plastik). Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere werden aufgrund ihrer spezifischen Verhaltensweisen zu technischen Bauteilen der Elektronikindustrie und der Automotivebranche, zu Baubedarfsartikeln, zu Halbzeugen, zu Konsumgütern oder zu Verpackungen verarbeitet. Dabei kennzeichnet die Kunststoff verarbeitende Industrie wie die anderen Branchen auch ihre Produkte aus Gründen der Rückverfolgbarkeit, der Qualitätssicherung oder der Verbraucherinformation. Dafür stehen verschiedene Kennzeichnungstechnologien zur Verfügung. Die Entscheidung hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab:
Wir erklären Ihnen auf dieser Seite, worauf es bei der industriellen Kennzeichnung ankommt und was alles möglich ist. Gerne beraten wir Sie persönlich bei Ihnen vor Ort – vereinbaren Sie einfach einen kostenlosen Termin!
Erfahren Sie, wie unsere Kunden aus der Kunststoffindustrie ihre Produkte zuverlässig kennzeichnen:
Kunststoffprodukte etikettieren – das ist eine Herausforderung, die schon bei der Wahl der richtigen Etiketten beginnt. Sowohl der Etikettenkleber als auch das Etikettenmaterial müssen genau auf die jeweilige Anwendung abgestimmt werden, denn die Produkte und deren Materialeigenschaften sowie die späteren Einsatzbereiche der Etiketten variieren.
Auf elektronischen Geräten kleben zum Beispiel Typenschild-Etiketten. Typenschilder müssen sehr gut haften und dürfen nicht einfach wieder entfernbar sein. Doch spielt dabei die Oberflächenspannung des jeweiligen Kunststoffes eine Rolle. Auf Materialien mit hoher Oberflächenspannung wie Polyester, PVC oder Polycarbonat haften Etiketten besser. Bei Kunststoffen mit niedriger Oberflächenspannung wie Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) sind die Haftungswerte geringer. Man unterscheidet zwei Klebstoff-Gruppen: Kautschukleber und Acrykleber. Etiketten mit Kautschukkleber haften auf Kunststoffen mit niedriger Oberflächenspannung besser als viele Acrylkleber. Doch so einfach wie es scheint ist es nicht. Mit in die Betrachtung einfließen müssen außerdem auch die späteren Einsatzbereiche. Werden die Etiketten zum Beispiel starkem UV-Licht ausgesetzt sein? Oder müssen es chemikalienresistente oder seewassertaugliche Etiketten sein? Folienetiketten aus PE-Folie sind strapazierfähiger als Papieretiketten und für den Einsatz in Außenbereichen oder Umfeldern mit extremen Temperaturen geeignet. Sie kommen deshalb häufig auch für die Fasskennzeichnung in der Chemieindustrie zum Einsatz.
Auf Haushaltswaren oder Möbelteilen aus Kunststoff wiederum finden sich häufig Produktetiketten oder Barcode-Etiketten. Zwar ist es auch hier wichtig, dass die Etiketten gut haften. Doch in einigen Fällen sollen sie auch leicht und rückstandsfrei entfernbar sein, ohne dass die Kunststoffoberfläche in irgendeiner Form beschädigt wird. Als Hersteller von Etiketten stimmen wir diese genau auf die jeweilige Anwendung ab. Wir können dafür auf zahlreiche Etikettenqualitäten und Kleber zurückgreifen. Unser Fokus liegt dabei auch darauf, dass sich die Etiketten gut weiterverarbeiten lassen.
Für das Anbringen der Etiketten auf den Produkten sind Etikettenspender und Etikettendruckspender erhältlich. Während Etikettenspender vorgedruckte Etiketten auf die Produkte aufbringen, bedrucken die Etikettendruckspender diese vor dem Applizieren noch mit variablen Daten. Zahlreiche Druckmodule, Applikatoren und Spendestempel stehen zur Auswahl, um jede Anwendung abzudecken.
Säcke und Beutel aus Kunststoff lassen sich im sogenannten Wipe-on-Verfahren faltenfrei etikettieren. Hierbei wird das Etikett vom vorbeifahrenden Produkt mitgenommen und durch eine Andrückrolle oder –bürste fixiert. Müssen eckige, konische, ovale oder zylindrische Produkte wie zum Beispiel Waschmittel- oder Reinigungsmittelflaschen rundum oder seitlich etikettiert werden, bietet Bluhm mit verschiedenen Etikettiermaschinen passende Lösungen. Diese können auch mit Druckern kombiniert werden.
Für das direkte und berührungslose Beschriften von Kunststoff-Produkten und Bauteilen sind Tintenstrahldrucker (Inkjet-Drucker) ideal. Hierfür kommen zwei unterschiedliche Technologien – Continuous Inkjet oder Drop-on-Demand – in Frage.
Für haltbare, sehr gut lesbare und kontrastreiche Drucke steht es ein breites Tintensortiment zur Auswahl, darunter auch viele pigmentierte sowie schnelltrocknende Tinten. So können nicht- und semisaugfähige Kunststoffe ebenso wie poröse Kunststoffe oder Schaumstoffe wie Styropor und Schwämme zuverlässig gekennzeichnet werden. Typischerweise kommen gerade in der Nahrungsmittelindustrie Tintenstrahldrucker zum Einsatz, um zum Beispiel Folienverpackungen mit Chargen- und Mindesthaltbarkeitsdaten zu kennzeichnen.
Kabel und Rohrextrusionen werden meistens aus Polyethylen (PE) und Polyvinylchlorid (PVC) gefertigt. Die Produkte sind oft verschieden farbig und die Produktoberflächen glatt. Unsere Tintenstrahldrucker von Linx erfüllen die Anforderungen der Kabelindustrie und sind für die Kabelbeschriftung geeignet. Schnell, präzise und gut lesbar drucken sie Informationen auf Kabel, weshalb sie häufig für die Metermarkierung eingesetzt werden. Mit Druckhöhen ab 1,1 mm können sie auch schmale Kabel beschriften. Für die Kabelkennzeichnung sind spezielle Tinten verfügbar, die schnell trocknen und stark haftend sind. Pigmentierte Tinten sorgen auch auf verschiedenfarbigen Untergründen für hervorragende Druckergebnisse.
Im Verpackungsbereich sind Flach- und Schlauchbeutel aus Folien gängige Verpackungsarten. In sie werden Schüttgüter wie Kies, Streusalz, Kaffee oder Süßigkeiten wie Konfekt und Weingummi abgefüllt. Mit den Linx Thermotransferdruckern bieten wir eine Lösung, Säcke und Beutel aus Kunststoff direkt und langanhaltend mit Informationen zu bedrucken. Diese Technik ist besonders kostengünstig, da in der Regel keine Etiketten benötigt werden.
Manche Halbzeuge oder Fertigerzeugnisse aus Kunststoff werden in Autos oder technischen Geräten verbaut. Aus Gründen der Fälschungssicherheit, Herstellerhaftung und Rückverfolgbarkeit ist eine permanente und manipulationssichere Markierung erforderlich. Die Laserbeschriftung ist hierfür geeignet, da sie dauerhaft abriebfest ist. Verschiedene Laserarten mit unterschiedlichen Wattstärken und Wellenlägen sind für die Laserbeschriftung erhältlich.
Es sind zudem verschiedene Beschriftungsarten mit Laser möglich. Je nach Kunststoff und Lasertyp wird das Material graviert oder abgetragen. Es kann sich aber auch verfärben – dann spricht man von einem Farbumschlag – oder aufschäumen. Zum Kunststoff lasern stehen verschiedene Lasersysteme zur Auswahl. Für harte Kunststoffe wie ABS eignet sich ein gepulster Faserlaser. Für feine Kunststofffolien, z. B. Getränke-Sleeves oder dünne Folienverpackungen von Schokoriegeln ist wiederum ein Continuous Wave Faserlaser sinnvoll. Er markiert schonend die Folie, ohne sie zu perforieren.
In der Getränkeindustrie werden die Getränke oft in PET-Flaschen (Polyethylenterephthalat) abgefüllt. Diese müssen mit Mindesthaltbarkeitsdatum, Produktionsdatum und Chargennummer gekennzeichnet werden. Für das direkte Aufbringen von solchen Daten kommen vor allem Tintenstrahldruck oder Laserbeschriftung in Frage.
Unsere Tintenstrahldrucker eignen sich für die Anforderungen in der Getränkeindustrie. Sie sind robust und verfügen über Schutzart IP 65. Gerade in der Getränkeabfüllung bildet sich häufig Kondensat an den Flaschen und herkömmliche Tinten haften dann nicht. Spezielle Adhäsionstinten durchdringen das Kondenswasser und ermöglichen haftfeste und haltbare Drucke.
PET-Flaschen können aber auch mit Lasermarkiersystemen markiert werden. Wir bieten hierfür einen speziellen PET-Laser an. Beim Kennzeichnungsvorgang erzielt er einen Weißbruch auf dem transparenten PET-Material. Dadurch hebt sich die Kennzeichnung gut ab, selbst bei durchsichtigen Flüssigkeiten. Dank unserer speziell entwickelten Schriftfonts kommt es nicht zu einem ungewollten Vektorkreuzen und einer damit verbundenen Perforation der PET-Verpackung.